Tag des Wissens

Aufzeichnungen eines Reisenden. Der Weg ins Land des Wissens.

Heute ist der 21. Oktober 2017. Es ist regnerisch, bunte Blätter fallen. Das heißt, dass zu uns der Goldene Herbst (Alena Swinzizki) gekommen ist.
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Diese Schönheit schaute auch in unserem Teremok vorbei, bestreute uns mit Blättern und beschenkte uns großzügig mit der Ernte. Die zukünftigen Erstklässler von Teremok führten gemeinsam mit ihrer Lehrerin Irina Werwein und dem Goldenen Herbst einen Tanz auf und zeigten, wie sie sich vor dem Regen schützen: mit Schirmen natürlich.
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Übrigens feiert man in England heute den Tag des Apfels, und in den USA den Tag der Süßigkeiten. Wir aber entschieden, an diesem Tag auf dem Schiff „Schule“ über das Meer zum Land des Wissens aufzubrechen. Befehligt aber wurde das Schiff von dem noch ganz jungen, aber dennoch sein Handwerk verstehenden Kapitän Lukas Gzovskyy.
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Und so fuhren wir mit dem Schiff, fuhren schon lange Zeit, als plötzlich das unerwartete geschah: Wir liefen auf eine Untiefe nahe der Faulpelzinsel auf. Das ist übrigens eine sehr kleine Insel, auf der nur zwei Personen wohnen: Madame Faulheit (Natalja Kienzle) und Herr Schalai-Walai (Leon Pfaffenroth).
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Sie versuchten uns ernstlich davon zu überzeugen, dass das Dasein als Faulpelz Klasse sei. Und meiner Meinung nach hat ihnen sogar der eine oder andere fast geglaubt. Aber Kapitän Lukas mischte sich rechtzeitig ein, tadelte Madame Faulheit und Herrn Schalai-Walai und lud sie dann aber ein, mit uns zum Land des Wissens zu reisen. Und so gingen sie an Bord der „Schule“.
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Wir reisten weiter und trafen bald darauf auf die Insel der Musterschüler. Die Bewohner dieser dicht besiedelten Insel begrüßten uns sehr herzlich, erzählten und zeigten uns die örtlichen Bräuche und Traditionen. Wir hörten so viele Lieder und Gedichte! Gerade heute wurden bei ihnen Kinder in die Schule aufgenommen. Und was für ein Glück hatten wir, dass wir dieses Fest selbst mit ansehen durften! Die Kinder aus den Klassen 1a und 1b (Lehrerin Olga Knjazev) sagten Gedichte auf, während die Kinder der Klasse 1w (Lehrerin Daria Karakulowa) ein ergreifendes Lied sangen.
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Auf dieser Insel spielt man auf verschiedenen Musikinstrumenten. Wir hörten Lieder mit Gitarrenbegleitung von Anna Neustädter und Veronika Pfeifer.
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Der Musiklehrer Lew Madorski begleitete auf dem Akkordeon. Es überraschte, dass die Kinder von der Insel der Musterschüler die Werke der Klassiker kennen. Zum Beispiel sagten die Schüler der Klasse 2w (Lehrerin Rosalina Wegele) ein Gedicht von Agnia Barto auf, während die Schüler der 2b mit verteilten Rollen das Gedicht „Mein Telefon hat geklingelt“ von Kornej Tschukowski aufführten.
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Ich sah wie einige Passagiere der „Schule“ die uns von Kindheit an bekannten Zeilen mitflüsterten. Die Drittklässler (Lehrerin Tatjana Swinzizki) führten uns lustige Szenen aus dem Schulalltag vor und sangen ein neumodisches Lied darüber, wie cool das Lernen in der Schule ist.
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Die Kinder von der Insel der Musterschüler sind aber auch Künstler (Lehrerin Zukhra Gorbacheva). Sie erzählten uns, wie in einer Schachtel Bleistifte die ganze Welt Platz findet.
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Sie beschrieben das so farbig und leuchtend, dass wir gleich weiterreisen wollten, vor allem weil wir ganz unbedingt bis zur Insel des Wissens gelangen müssen.

Und so gibt der Kapitän das Kommando „Alle Mann an Deck! Leinen los! Kurs auf die Insel des Wissens setzen! Volle Kraft voraus!“ Die Eindrücke vom Aufenthalt auf der Insel der Musterschüler waren noch frisch, in unseren Ohren klang noch die Melodie des Liedes „geflügelte Schaukeln“ nach, die legendären Verse Kornej Iwanowitschs waren noch in unseren Köpfen, als wir plötzlich direkt vor uns ein geheimnisvolles Schloss sahen. Wir machten uns bereit. Das Schloss bot einen bedrohlichen und unzugänglichen Anblick. Unser Kapitän befahl aus irgendeinem Grund anzulegen. Warum nur? Womöglich wollte er die Trinkwasservorräte auffüllen, oder war es einfach menschliche Neugier? … Wir gelangten ans Ufer und dort erschien eine dreiköpfige geflügelte Bestie Smej Gorynytsch (Sascha Belichenko, Artem Chursin, Nicolas Minke).
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Das war derart erstaunlich, dass wir nicht einmal Zeit hatten zu erschrecken, vor allem, da die Bestie eine durchaus friedfertige Unterhaltung begann. Warum nur wird in den Märchen Smej Gorynytsch immer als derart furchtbar und abstoßend dargestellt? Oder hat er vielleicht eine Menge Bücher gelesen und ist intelligenter geworden? Seine Köpfe spielten sogar mit uns Spiele: Sie stellten uns Fragen und wir gaben ihnen Antworten zurück. Und unser Kapitän bat um Hilfe. Und zwar war unser Schiff vom Kurs abgekommen, die Navigationsinstrumente der „Schule“ waren ausgefallen. Was jetzt geschah hätte ich niemals geglaubt, wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte: Smej Gorynytsch nahm sich der Bitte an und händigte dem Kapitän unseres Schiffes einen Zauberkompass aus, mit dem wir angeblich an unser Ziel gelangen sollten.
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Und von neuem kommandierte Kapitän Lukas „Alle Mann an Deck! Leinen los! …“ Wir fuhren und fuhren, hoffend, dass Smej Gorynytsch uns nicht betrogen hätte und der Zauberkompass uns an das Ziel unserer Reise brächte. Und dann, irgendwann nachmittags erspähten wir endlich die Umrisse des Landes des Wissens. Dieses Land kann mit keinem anderen verwechselt werden! Vor Freude tanzte Kapitän Lukas an Deck gemeinsam mit den Passagieren der „Schule“ und sang gar gemeinsam mit Alina Ganschin, Alina Richter und Konstantin Frese das Lied „Weg zur Sonne“.

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Unsere Reise durch das Land des Wissens beginnt erst. Ich bin sicher dass sie sehr spannend und interessant werden wird. Aber darüber ein andermal. Jetzt lasst uns einfach genießen dass wir den ersehnten Hafen erreicht haben.
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Natalia Minke, Ingo Reiche
Foto: Anna Hafner, Alexander Boltkov

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